Zu den Besonderheiten dieses Fests gehören die incensarios (Weihrauchmänner), aus 8 Mitgliedern bestehende Gruppen, die so genannten corrías, die mit dem morrión bekleidet sind, einem hohen spitzen Büßerhut aus Seide oder Satin, der verschwenderisch mit Glasperlen verziert ist.
Dieser Umzug geht auf das Jahr 1765 zurück und dabei wird eine Garde vorgespielt, die von der Unschuld Christi überzeugt ist und ihn durch Verbrennen von Weihrauch ehrt. Daher haben ihre Bewegungen auch einen gewissen militärischen Charakter.
Derzeit hat jede Bruderschaft ihre eigene corría der Weihrauchmänner, die den Prozessionszug an bestimmten zuvor festgelegten Punkten verlassen und wieder eintreten. Abgesehen von ihren besonderen Bewegungen haben die Weihrauchmänner auch ihren eigenen Gesang, die so genannten sátiras, Strophen, von denen jedes Mitglied ein Stück singt. Und sogar das Publikum nimmt aktiv an ihrem Auftritt teil und begleitet sie ein wenig in ihrem Gesang.
Zwischen Blauem Dienstag und Karfreitag kann man die Weihrauchmänner bei ihren golpes (Schlägen) beobachten. Der Höhepunkt der Karwoche in Loja ist jedoch die Morgenprozession am Karfreitag mit ihren vier Skulpturengruppen. Dabei kann man die corría de la Pescá erleben, eine der traditionsreichsten Prozessionsgruppen der Stadt. Zu den herausragenden golpes (Schlägen) dieser Prozession gehören der im Barrio Alto (Bereich Las Cuatro Esquinas) und der am Zusammentreffen der Carrera de San Agustín.
Abgesehen von den Weihrauchmännern kann man auf der Morgenprozession am Karfreitag auch die berühmte corriílla sehen, bei der die Prozessionsträger im rasenden 100-Meter-Lauf die schweren Throne tragen, bis sie schließlich die Wallfahrtskirche erreichen, in der sie aufbewahrt werden. Dieser Zug lockt jedes Jahr tausende von Zuschauern an.
An diesem Tag kann man auch die für Loja so traditionellen Figuren bewundern, darunter die Puches, eine Trommlergruppe, die an den Tío Puche-Puche erinnert, der das Christus-Standbild des Nuestro Padre Jesús Nazareno mit seinen Trommelschlägen begleitete; die Armaos, die Cäsars Prätorianergarde nachbilden, welche Jesus bewachte; oder die Pediores, die mit ihren silbernen Tassen Spenden für die Laienbruderschaften sammeln.
Auszug der Bruderschaft Nuestro Padre Jesús Orando en el Huerto y Nuestra Señora de Esperanza und ihr Prozessionszug zur Hauptstraße hinunter. Diese Bruderschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, die alten verloren gegangenen Traditionen wieder zu beleben. So zum Beispiel die Niños Seases, zwei Kinder, die, mit den gleichen Schnüren auf der Taille gebunden und mit einem Jesusbild, einen Satz in Erinnerung an die Leidensgeschichte und den Tod Christi wiederholen.
Prozession der Christusfigur Nuestro Padre Jesús de las Tres Caídas auf schmalen Feldwegen hinauf zur Wallfahrtskirche Ermita del Calvario (auf dem Monte Hacho). Anschließend Prozession zu den Kirchen in Loja, wobei in jeder einzelnen Kirche ein Zusammentreffen mit der jeweiligen Jungfrau stattfindet, der diese Kirche geweiht ist.
Prozession der Bruderschaft Real Cofradía de la Santa Veracruz über die Carrera de San Agustín oder die Puente Gran Capitán. Diese Bruderschaft ist mit über 500 Jahren die älteste Lojas. Der Zug ihrer Weihrauchmänner wird im Volksmund Corría de los Blancos genannt und die Gruppe besteht vor allem aus sehr jungen Ordensbrüdern, die das erste Mal als Weihrauchmänner an der Prozession teilnehmen.
Vorbeizug der Prozession Entierro de Cristo an der offiziellen Festtribüne, an der die Vertreter der örtlichen Behörden teilnehmen. Besonders sehenswert sind dieser Umzug in den engen Gassen des Barrio Alto und die golpes (Schläge) der Weihrauchmänner im Bereich von Las Cuatro Esquinas.