Barranco de Poqueira


Mitten im Herzen der Alpujarra, auf dem Barranco del Poqueira, bietet die Strecke durch Pampaneira, Bubión und Capileira dem Reisenden einen Genuss von erstaunlichen Landschaften.
Elena Llompart
Ein möglicher Ausgangspunkt für die Tour ist Pampaneira. Vom Kirchplatz aus, über die Calle Estación bis in den oberen Teil des Dorfes, vorbei an einem öffentlichen Waschplatz. Hinter den letzten Häusern beginnt der alte Königsweg, Camino Real, der die Ortschaft mit Bubión verbindet, ein Wanderweg, der füher die Hauptkommunikation zwischen beiden Orten stellte.
Kurz nach Pampaneira, eröffnet sich eine kuriose Perspektive des Dorfes mit seinen abgestuften Häusern mit den grauen „Terraos“, womit die Dächer der Häuser gemeint sind, die aus tonhaltigem Material, „Launa“, bestehen. Der Weg steigt sanft zwischen den terrassenartigen Anbaufeldern an, die gespickt sind mit Obstbäumen und anderen charakteristischen Gewächsen wie Kastanie oder Maulbeerbaum, Zeugen vergangener Epochen, in denen die Alpujarra sich durch die florierende Seidenherstellung hervortat. Diese Landschaft dehnt sich an beiden Hängen der Schlucht aus, zu beiden Seiten des Flusses Poqueira und ist ebenfalls Erbe der moriskischen Siedler, die die Ausläufer der Sierra Nevada bewohnten. Von Beginn der Tour an ist das menschliche Handeln an den Hängen sichtbar. Die natürliche Vegetation wurde ersetzt durch Terrassen von Anbaufeldern, die sich zu beiden Seiten der Schlucht bis zu Höhen von fast 2.000 m aufschwingen. Um diese Landwirtschaft in den Bergen produktiv zu gestalten, wurde ein komplexes Netz von Bewässerungsgräben entworfen, das bis heute erhalten ist. Dieses Bewässerungssystem ist von hohem kulturellen Wert, nicht nur was die Landwirtschaft betrifft, sondern auch wegen seiner enormen Auswirkungen auf die Landschaft und Ökosysteme.
Nach etwa 45 min des Aufstiegs gelangt man zu den Häusern des Viertels Barrio Hondo von Bubión. Man durchquert den unteren teil des Dorfes, vorbei an der Kirche in Rictung Sportplatz, um zum Weg zu gelangen, der nach Capileira hinaufführt, etwas unterhalb und parllel zur aktuellen Landstraße. Der Weg führt vorbei an einigen wieder hergestellten Höfen und Anbauterrassen, die durch ihre Vielzahl an Kirschen, Äpfeln, Birnen und Pfirsichen die Aufmerksamkeit erregen. Nach ca. 2 km des Aufstiegs erreicht man Capileira, das hellste Dorf des Barranco, nicht umsonst gibt es hier die meisten Sonnenstunden. Der Reisende durchquert Capileira, seine “Tinaos” und engen Gassen, um zum Fluss hinabzugelangen und die Strecke fortzusetzen.
Um nach Punte Chiscar hinabzusteigen, kann man den Weg aus den Beeten von Aldeire nehmen, oder von den letzten Häusern des unteren teils des Dorfes ausgehen. Beide führen den Reisenden zu einer Brücke, um auf die andere Seite der Schlucht zu gelangen und hier den Rückweg, diesmal in Richtung Süden, anzutreten. Der Rückweg ist angenehm, ohne Anstig noch Abfall, entlang an Anbauterrassen und tradtionellen Gehöften. Nach Durchquerung des Barranco de Haza Redonda, zwischen Kastanien und der für das feuchte und kühle Klima der Zone typischen Vegetation, und bevor man den Barranco de las Rosas erreicht, beginnt der Weg leicht anzusteigen, bis er die Schlucht durch ein kleines Wäldchen kreuzt.
Der Reisende hat nun eine einzigartige Sicht auf die Dörfer des Poqueira und ihre weißen Häuser mit den grauen Dächern vor sich, die sich stufenartig an den Hängen verteilen. Dreht man sich in die Richtung, aus der man gekommen ist, blicht man auf das obere Flussbecken des Poqueira mit dem massigen Mulhacén im Hintergrund. Nach dem Abstieg durch einen kleinen Eichenwald kreuzt man den Fluss über die Brücke Puente de la Higuerilla oder del Molino, so bezeichnet, da sie sich in der Nähe Ruinen einer alten Mühle befindet. Danach setzt sich der Weg nach Bubión fort, entlang zwischen Terrassen und der einen oder anderen mit Pappeln bewachsenen Schlucht. Auf dem Rückweg kommt man wieder zum Sportplatz von Bubión. Von dort durquert man erneut das untere Viertel in Richtung Kirche um schließlich wieder zum Camino real zu gelangen, den man für den Aufstieg benutzt hatte, und nach Pampaneira zurückzukehren, wo die Tour endet.
GASTRONOMIE
Gerichte ohne Ende zum Probieren
Schinken ist der König der Gerichte aus der Alpujarra, weitere Besonderheiten sind die Sopa alpujarreña in Pampaneira, Zigeunertopf, Papas a lo pobre, Migas camperas, Choto a lo cortijero oder al ajo cabañil und die Gachas pimentonas. Der sogenannte Plato alpujarreño besteht aus Kartoffeln, Spiegelei, Schinken, Bratwurst, Blutwurst und gebratenen Paprika. Im ganzen Landkreis kann man auch moriskische Süßgebäck wie Roscos de Pampaneira, Borrachillos, Torta de lata und Buñuelos de chocolate probieren. In Bubión fehlen nicht die klassischen Gerichte des Landkreises und die berühmten Schinken und Gepökeltes, am besten im Schatten der Kastanien zu genießen, sowie Kirschen. Das beste der Gastronomie in Capileira sind die berühmten Schmorbraten, Eintöpfe, Migas und Gachas, und ein breites Angebot an typischen Süßwaren des Dorfes.
ARCHITEKTUR
“Tinaos“, die Ökonomie des Raumes
Die Architektur der Dörfer des Poqueira ist aufgrund der historischen Abgrenzung der Zone schlicht, denn man musste einfache Materialien aus nächster Nähe verwenden. Die einfachste Art des Bauens besteht in der Suche nach ebenen Flächen in den Hängen der Berge. Jedes Haus stützt sich auf ein darunter liegendes. Die Straßen sind steil und die Häuser stufenartig angeordnet, mit flachen Schieferdächern, die dem darüber stehenden Haus als Terrasse dienen, nach ursprünglicher Art der Häuser in Nordafrika. Die Wohnhäuser sind dem bergigen Gelände vollkommen angepasst, auf dem sie sich befinden. Das beste Beispiel für die Nutzung des Raumes sind die „Tinaos“ der Alpujarra, öffentliche Straßen, die überdacht zwischen zwei Häusern entlang führen, über denen so ein neuer Raum geschaffen wird.
MIDE
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- The route and its orientation
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- Indicates the effort required
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- Indicates the harshness of the terrain
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- Indicates the difficulty of the walk
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