Die visuelle Kraft, die geografische und architektonische Monumentalität Montefríos verführen den ankommenden Reisenden vom ersten Augeblick an. Zunächst beeindruckt das imposante Gesamtbild von arabischer Festung und der Iglesia de la Villa, auf einem Hügel des Felsens gelegen, ein mutiges architektonisches Wagnis. Dazu gesellt sich die landschaftliche Abwechslung der Umgebung; von der Landstaße, die Montefrío und Íllora miteinander verbindet, kommt man zur Peña de los Gitanos, einer natürlichen Stelle, die im Norden von einem weiten Tal begrenzt wird und im Süden von der Sierra de Parapanda. Las Peñas, die Felsenanordnungen parallel zum Tal bieten den Anblick einer spektakulären Kalklandschaft, mit üppigen Eichenwäldern und niedrigem Gebirge; ein idealer Ort zum wandern, denn es gibt viele Wege durch diese einzigartige Gegend, in der außerdem eineerstrangige megalithische Stätte zu finden ist, umgeben von hunderten Dolmen neolithischen Ursprungs.
Das fotogene Montefrío liegt im Nordosten der Provinz, im Herzen der Montes Occidentales, welche den zentralen Sektor der betischen Kordilleren bilden, zwischen den Sierras de Parapanda und de Chanzas. Das Gemeindeterritorium beherbergt die verschiedensten und spektakulärsten landschaften der Region, wo Zonen üppiger Vegetation mit mit Getreidefeldern und Olivenhainen kontrastieren.
Das bergige Umland eignet sich ideal zum Spazierengehen und Sporttreiben, Fahrradfahren, Reiten, Bergsteigen usw.
Es gibt archäologische Funde, die auf eine Existenz verschiedener Siedlungen seit dem Neolithikum hinweisen, ca. 4500 v.C. In diese Epoche fällt die Siedlung Castillejos, in der sogenannten Peña de los Gitanos. In dieser neuerlich restaurierte, archäologischen Stätte befinden sich zahlreiche megalithische Gräber.
Schon in der Anfangszeit war es reich. Bei den Römern hieß es Mons Frigus, bei den Arabern Montefrid und es lag an der Handelsroute zwischen Torre del Mar und Vélez-Málaga, die an Alhama und an diesem Ort vorbeiläuft in Richtung des Flachlandes und dem Tal des Guadalquivir. Der nasridische König Ismail III. wurde hier von den Abencerragen gekrönt, die hier sieben Jahre lang blieben aus Angst an den Hof Granadas zurückzukehren, wo Mohammed X. (1445-1453) herrschte. König Johannes II half Ismail und den Abencerrajgen Granada zu belagern: der hinterlistige Mohammed rief letztere zu sich und ließ sie in der heutigen „Sala de los Abencerrajes“ in der Alhambra enthaupten. Ismail flüchtete in die Alpujarras, wo er später zum König von Granada proklamiert wurde und den Namen Jussuf V. tragen würde. Montefrío fwurde 1486 von den Katholischen Königen eingenommen.
Das Klima, die Böden und die Vielfalt der Olivensorten- hier dominieren die Picual, die Picuda und die Hojiblanca neben einigen weiteren autochthonen Sorten- tragen zur außergewöhnlichen Qualität des kaltgepressten Olivenöls aus Montefrío bei. Die Olivenpflanzungen stellen den größten Teil des landwirtschaftlichen Anbaus. Außer diesem köstlichen pflanzlichen Fett und dem Käse, bietet die lokale Küche ein saftiges Repertoire an traditionellen Rezepten, wie Kalbsfleisch mit Knoblauch, den Relleno de Carnaval, Pilze mit mojeteo, Eintöpfe, Kartoffeltortilla, Spargel und Leimkraut, den Remojón-Salat mit Tomaten und gegrillten Paprika, Orangen, Zwiebeln, Eiern und Thunfisch- und Eierschnecken, ohne die Spezialitäten mit Wild, die Wurst und die Süßspeisen wie Butterbällchen, aus Öl mit Rosinen, Gebäckkringel und die so genannten Borrachuelos, die Milchspeisen und Honigpfannkuchen zu vergessen.