Tourismusinformation Güéjar Sierra liegt im Nordwesten des Nationalparks Sierra Nevada, auf halber Höhe des Cerro del Calar, an dessem Fuße der Genil fließt. Es handelt sich um ein Bergdorf, das in drei Viertel unterteilt ist, mit steilen Hängen und Bächen kristallinen Wassers, perfekt für den ländlichen Tourismus.
Dieser gemeindebezirk ist der Ausgangspunkt von den Hautwanderstrecken im Mittel- und Hochgebirge der Sierra Nevada, wie z.B. die Vereda de la Estrella. Güéjar Sierra befindet sich ca. 16 km von der Alhambra entfernt und 25 km von der Skistation der Sierra Nevada. Hier kann man Ausritte zu Pferd und Wanderungen oder Mountainbike-Touren unternehmen. Die Kernsiedlung konserviert in einigen Viertel die typische Architektur des Gebirges. Und die Umgebung bietet dem Besuche Ecken von großer natürlicher Schönheit, Kastanienwälder und alte Stein- oder grüne Quarzbrüche, sowie alte Straßenbahnstrecken, die in die Sierra Nevada hinaufführen, durchsetzt von Tunneln und Brücken.
Diese Straßenbahn hatte zwei Haltestellen, Maitena und El Charcón, heute beides beliebte Wochenendziele der Bewohner von Granada. Sie bieten hervorragende Restaurants, in denen man die typischen Gerichte des gebirges probieren kann, und die Quellen von Maitena laden zu einem erfrischenden Bad im Sommer ein. Der nahe gelegenen Stausee von Canales bietet verschiedene Aktivitäten und öglichkeiten zum Wassersport.
Der Ursprung von Güéjar Sierra ist muslimisch, obwohl die Gegend schon vorher von Römern und Westgoten bewohnt gewesen sein könnte. Während der arabischen Epoche widmete sich die Bevölkerung der Seiden- und Garnproduktion. Der Ort wurde von den Katholischen Königen erobert, jedoch vereinte sich die Bevölkerung später bei den Aufständen der Morisken. Die Rebellion wurde hart bestraft und die Morisken aus der Gemeinde vertrieben, allerding nicht ohne dass sie Widerstand geleistet hätten. Einigen Historikern zufolge, musste Juan de Austria zur Unterwerfung der nur 300 Bewohner, die Güéjar Sierra damals hatte, mit 15.000 perfekt ausgebildeten und bewaffneten Soldaten anrücken. Ab 1572 begann der Prozess der Rekolonialisierung. 1575 kam die Trennung von Granada und die Unabhängigkeit als eigene Gemeinde wurde erreicht.
Güéjar Sierra ist eine der beliebtesten gemeinden der Granadiner, um am Wochenende Essen zu gehen. Berohmt ist das Choto al ajillo mit roten Kartoffeln, die Gachas pimentonas und vor allem, Schweinebraten, für den die Bewohner sogar einen Wettbewerb mit verschiedenen Rezepten abhalten. Man kann auch die Würste vom Schwein, wie Chorizo (Paprikawurst) und Morcilla (Blutwurst) zu einem der guten weine. Berühmt ist auch das hausgemachte Brot, das in dieser Ortschaft im Holzofen hergestellt wird. Mit diesem Produkt werden die Migas zubereitet, die mit Mehl gekocht werden. Die Gebäckkunst bringt Süßes wie Aniskringel oder Leche frita mit Zucker und Kaneel.