Am Freitag zehn Tage bevor Ostern beginnt haben die Alpujarreños aus dem Valle del Guadalfeo einen Pflichtermin in Órgiva mit dem Cristo de la Expiración. Eine großartige Schnitzerei, die aus gutem Grund Martínez Montañés zugeschrieben wird und liebevoll “el Cojonudo” (in etwa „Wahnsinnskerl“) genannt wird, wobei Fremde jedoch strafend angesehen werden, sollten sie es wagen diesen Begriff zu verwenden.
Der wichtigste Moment des Tages ist der Sonnenuntergang, wenn die Prozession des Christus in Begleitung der Jungfrau beginnt. Zum Abschluss werden beide Figuren vor der sehenswerten Kirche abgestellt, wozu es großes Geknalle voll Rauch mit den größten Knallern und Raketen, die in der Provinz zu finden sind, gibt. Der Krach besteht aus sovielen Dezibels und der nach verbranntem riechende Rauch ist so dicht, dass die Orgiveños mit Recht behaupten können, dass man im Umkreis von Meilen keinen Christus wie ihren gesehen hat.