Alfarería Jesús Herrera
Era los Belenes s/n 18500
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Artesanía Manuel Álvarez
Ctra. Córdoba, Km. 427,5 18230
Tel: 958 438 505
Das Gemisch von Stilen und künstlerischen Einflüssen, einschließlich des christlichen, fördern eine eigene Persönlickeit der Arbeiten, die aufgrund ihrer Qualität und Schönheit Grenzen überschreiten.
Kunsthandwerke wie Intarsienarbeiten, Keramiken, die Luthiers-Kunst, Stickereien oder die Herstellung von Jarapas, sowie das Punzieren von Leder zeichnen eine treue Radiographie dieser Identität.Obwohl an die neuen Zeiten angepasst, sind sie eine getreue Spiegelung der Idiosynkrasien und Gewohnheiten der Dörfer.
Zunächst waren die Stücke sehr eng mit dem traditionellen Leben und Arbeiten auf dem Feld verbunden. Einige wurden in ganz Andalusien, Murcia und La Mancha von fahrenden Händlern verkauft, sogar unter dem Namen der Ortschaften, wo sie hergestellt wurden. Daher wurden sie so bekannt, wie z.B. die Anafres aus Alhama, die Hahnenkrüge aus Almuñécar, die Tonkrüge aus Huéscar, die Henkelkrüge aus Motril, die Pipos aus Guadix oder die Tostaeras aus Órgiva.
Trotz allem machte das Ländliche in der Mitte des 20. Jh. einen radikalen Wandel durch, der die Produktion dieser Objekte stark beeinflusste. Die landwirtschaftlichen Arbeiten mechanisierten sich, die Kommunikationsmittel entwickelten sich weiter und die Abwanderung in die Stadt steigerte sich. Neue Materialien und die Verbilligung von Steingut, Porzellan und rostfreiem Stahl ersetzten die Keramikware in den Haushalten. So orientierte sich die Produktion mehr an dekorativen Zwecken, eine Tendenz die auf diesem Sektor noch immer vorherrscht.
Die blühende Produktion in dieser Zone, in der Purullena die hauptrolle spielt, mit Stücken wie den Toricos, Zambombas, Lebrillos oder Candiles. Die Jarra accitana hat symbolischen Wert als Brautgeschenk in welches die Hochzeitsgäste Münzen werfen.
Eine der Keramiken, mit denen sich Granada am meisten identifiziert ist die sogenannte Fajalauza. Der Name kommt von dem mittelalterlichen Tor, das zum traditionellen Viertel der Töpfer führte, wo schon im 16. Jh. diese Kunstwerke hergestellt wurden. Der Ablauf in der Herstellung ist fast gleich geblieben, sehr wenige sind die Veränderungen in diesen vielfarbigen Keramikstücken. Nach dem Drehen per Hand wurden sie erstmals gebrannt. Danach wurden sie in ein Zinnoxidbad gegeben, um den weißen Bodenbelag zu fixieren. Dann wurde die Emaillierung mit Kobaltoxid und Kupfer vorgenommen, wodurch das Stück seine blauen und grünen Töne erhält. Der ganze Prozess schließt mit einem dritten Brennvorgang ab. Dabei werden die Objekte wie Teller, Weinkrüge, Schalen, Kacheln oder andere Gefäße mit so dekorativen Elementen wie der Silhouette von Granada, Vögeln oder Blumenmotiven versehen.
Zum Ende des 19. Jh., als die ganze Nation durch den Verlust der letzten Kolonien in eine Krise gestürzt wurde, versuchten Persönlichkeiten wie Ángel Ganivet, Manuel de Falla oder Federico García Lorca ein Emporkommen durch die Suche nach der verlorenen Essenz in der Volkskultur zu bewerkstelligen. Ein großer Aspekt hierbei waren die Kunsthandwerke granadinischer Künstler, von maurischen Einflüssen getränkt. So kehrte man in der Fajalauza-Kunst zu den alten techniken zurück, die sich in Stilen wie dem Metallreflex (der an eine kaleidoskopische Vision erinnert), der Kalifen-Keramik (inspiriert von den Modellen der Medina Azahara) oder dem andalusischen Stil wiederspiegelt.
Eine Gruppe von Künstlern des Landes experimentiert seit Jahrzehnten mit der Formen, Materialien und der Ästhetik der Keramik. Eine neue Keramiklinie, die die sehr persönliche und originelle Werke hervorbringt.
Die Intarsienkunst kombiniert künstlerisch die ganze Bandbreite an Holztönen, Inkrustationen der verschiedenen Materialien und Metalle. So kommt eine minutiöse Ästhetik zustande, mit feinsten Zeichnungen geometrischer Strukturen zur Dekoration von Truhen, Koffern, Schachbrettern oder Tischen.
Heutzutage haben sich einige Werkstätten mechanisiert und den Prozess der Herstellung vereinfacht, ersetzen Materialien durch Plastik oder arbeiten mit schon vorgefertigten Stücken. Jedoch gibt es noch immer Werkstätten, die treu den ursprünglichen Vorgang einhalten, wobei sie wertvolle Holze wie Ebenholz, Caoba, Zedernholz und Nogal benutzen.
Die Kunsthandwerker der Intarsienarbeiten wurden inspiriert von den geometrischen Linien und den Ornamenten in der Alhambra, deren Einfluss sich fortsetzt.
Auch die christliche Kultur hinterließ ihre Prägung in den Kunsthandwerken, die mit Holz arbeiten, wovon besonders. Die Möbelstücke im Stile der Renaissance zeugen, auch spanisch oder granadinisch genannt. Sie sollten Prestige im ganzen Land gewinnen, dank der Arbeiten eines Möbeltischlers der Stadt im ersten Drittel des 20. Jh.
Mit einigen Möbelstücken aus der Epoche der Katholischen Könige zum Vorbild, entwickelte sich im 16. und 17. Jh. eine spanische Linie, mit kleinen Kommoden, arquimesas und Schlafzimmermöbeln. Der Reichtum der ersten Renaissance wurde mit der Schlichtheit der späteren kirchlichen Retabeln zusammengefügt. So enstand diese Linie der Renaissance, charakterisiert durch seine Dekoration mit Maskaronen, Grotesken, Blumenschmuck, Nischen und Figürchen.
Der Bau einer granadinischen Gitarre ist vollkommen handwerklich und verlangt die perfekte Beherrschung verschiedener Aktivitäten (Tischlerei, Marketerie, Lackieren), außerdem ein angeborenes musikalisches Talent. Die Künstler arbeiten nur mit erlesenen Holzen.
LEduardo Ferrer, als Meister des Gitarrenbaus und bedeutende Persönlichkeit unter den Luthiers anerkannt, eröffnete diese Schule in Granada. Seine Nachfolger konzentrieren sich auf Orte wie Albaicín oder Cuesta de Gomérez. In Baza, Lanjarón, La Tahá und La Zubia werden außerdem, neben Gitarren, auch barocke Lauten, Bandurrias (zwölfseitiges Zupfinstrument) und Kontrabässe hergestellt.
Granada hat große Künstler beherbergt, die sich der Bildhauerei und der religiösen Schnitzerei widmeten. Sie folgten der künstlerischen Schule Alonso Canos, in welcher der süße und zurückhaltende Ausdruck der Bilder dominiert. Seine Anhänger waren die Schöpfer der außerordentlichen Werke für den Thron der Semana Santa, sowie der angebeteten Bildnisse in den Tempeln der ganzen Provinz.
Die Kesselschmiedekunst war während vielen Jahren das Emblem des Kunsthandwerks dieses Landes. Das bezeugen die großen Kupferkessel und die dekorativen Objekte an den Fassaden der Höhlen des Sacromonte. Mit der Zeit wurde das Kupfer durch Messing ersetzt, das günstiger und leichter zu bearbeiten ist. Hammer und Meißel sind zweitrangig geworden. Diese neue Kesselschmiedekunst, zu der sich eine originelle Metallkunst gesellt, widmet sich nun mehr der Herstellung von Lampen, Regenschirm- und Zeitschtriftenständern, Türklopfern oder verschiedenen kleinen Möbeln.
In der Umgebung der Schmiedewerkstätten in Albaicín wurden, man kann es nicht besser ausdrücken, die Geschichten und Legenden über den Flamenco geschmiedet, z.B. übe den bekannten Martinete.
Die chromatische Harmonie der Glaskristalle ist fundamentaler Bestandteil des Designs in vielen Werkstätten. Dekorationen in denen auch Techniken wie das Prägen, Polieren und meißelen angewandt werden. Sie erinnern an die mudejarische, byzantinische, barrocke Kunst und an die Glaserei aus Castril, intensiv eingefärbt und von arabischer Tradition.
Am Ende des 18. Jh., mit der Erfindung der mechanischen Spitze, kommt die Tüllspitze auf, die wegen des Materials Tüll so genannt wird. Diese Arbeit wurde von den Stckerinnen zu Hause per Hand erledigt, von anderen wurden die Aufträge verwaltet. Zu Beginn des 20. Jh. begannen sich die ersten Werkstätten zu organisieren. Die ältesten Tüllspitzen präsentieren eine minutiöse und dichte Dekoration und auf einigen erscheint das Motiv des Granatapfels. Mit der Zeit wurden die Motive größer und verteilter, inspiriert vom Schmuck der Alhambra. Diese Arbeiten sollten die als Granada-Spitze bekannt werden, da sie die Stile der Spitzenränder der spanischen Mantillas nachahmten. Sie wird noch immer von den Stickerinnen in Granada hergestellt, wobei Bettwäsche, Schleier, Schärpen und Wäsche mit Garn von zarten Farben und Linien, die sich an Elementen des Barrock und der Renaissance orientiert.
Die Glanzzeit des granadinischen Leders, die mit der Gründung einer eigenen Schule einher ging, fällt in den Beginn den 20. Jh. Sie bringt die Einbeziehung von Farben bei der bewährten Tradition des Punzierens mit sich und so entstehen die kunstvollen Lederarbeiten, die hier Guadameciles genannt werden. Dieses Meisterhandwerk erfordert kunstvolle Kompositionen, Zeichnen, Prägerei und das Punzieren des Leders mit den gewünschten Motiven. Diese können figürlich, geometrisch oder einfach nur dekorativ sein. Die Produktion kann klassisch oder renaissancehaft sein für Schachbretter, Koffer, Tryptichon oder Schreibgerät.
Die Feintäschnerei ist heute eine von einer Gruppe junger Künstler wieder aufgenommenes Gewerbe, mit exlusivem Handwerkszeug. Sie erarbeiten persönliche Artikel wie Taschen, Zigarettenetuis, Portemonnaies, Gürtel, Träger und sogar Ohrringe aus Leder.